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Feste feiern

Das „Angewandte Festival“ ist wohl der Höhepunkt des Jahres für die Künster*innen an meiner Universität. Leistungsschau, Abschluss des Studienjahrs, für einige auch den Studiums, Übergang in die Sommerferien. Erst recht, wenn – nachdem es 2020 aus bekannten Gründen nur virtuell stattfinden konnte – es heuer wieder „in echt“ stattfinden kann.

Und jedenfalls gefühlt ist auch das Thema Nachhaltigkeit bei jedem zweiten Beitrag irgendwie dabei – vielleicht nur in meiner Interpretation, aber das ist ja letztlich egal. Schließlich ist Nachhaltigkeit viel mehr als Umweltschutz. Armut, Hunger, Frieden, Gender, Gerechtigkeit, Arbeit, Wirtschaft – um nur einige zu nennen.

Übrigens auch im neuen Standort in der alten Postsparkasse von Otto Wagner, wohin in der kommenden Woche auch unser UniNEtZ-Büro übersiedet. Derzeit ist dort noch die universitätseigene Impfstraße aufgebaut – demnächst soll es aber mit entsprechender Kulinarik zu einem schönen Treff-Punkt werden.

Inhaltich bin ich grade dabei, meine „Optionen“ abzuschließen. Wie können die Wirtschaftshilfen nach Covid nachhaltig gestaltet werden? Zum Beispiel so, dass sie uns nicht noch mehr vom Wachstum abhängig machen. Dass sie das Wachstum „ankurbeln“ werden, ist ja klar.  Und es gibt auch viel zu finanzieren: vom öffentlichen Verkehr über die Sanierung unserer Häuser bis hin zum gesamten Sozialsystem. Je mehr Leistungen uns von der Gesellschaft angeboten werden, desto weniger sind wir darauf angewiesen, tagaus tagein für Geld arbeiten zu müssen.

Was natürlich nur funktioniert, wenn genügend Menschen Lust darauf haben, diese Leistungen auch anzubieten, also dafür zu arbeiten. Zum Beispiel meine Tochter Lisa, die übrigens am vorigen Wochenende bei zwei Aufführungen des wunderbaren Vereins Ich bin O.K. aufgetreten ist.

Dafür müssen wir sie halt auch entsprechend bezahlen. Und – so meine These – bezahlte Arbeit auf alle zu verteilen, die für Geld arbeiten möchten – auch Menschen wie Lisa. Das sind keine Widersprüche, sondern einander bedingende Ziele. Das ist letztlich das interessante an den SDGs: dass sie Synergien ermöglichen, die man durch das Starren auf das einzelne (womöglich eigene) Ziel nicht erkennt.

Meine Kollegin Lisa von der Angewandten, die sich im UniNEtZ um das Thema Social Media kümmert, hat mich dazu gerade für die Facebook– und Instagram-Accounts des Projekts interviewt.

Ein Thema dabei ist auch die Messung des Fortschritts jenseits des Bruttoinlandsprodukts, woran ich gemeinsam mit Nathalie Spittler von der BOKU arbeite. Gerade ist ein kurzer Text dazu im UniNEtZ-Blog  erschienen. Bei einem virtuellen Treffen eines Konsortiums zum Thema „Digital Motion“ habe ich unser Konzept im Zusammenhang mit dem Ansatz zur Nachhaltigkeits-Messung in Unternehmen eingebracht, das wir gerade für und gemeinsam mit Saphenus entwickeln. Eine eigene Website dazu ist im Aufbau.

Im Rahmen der von Martin Essl und Alfred Strigl organsierten „Lebenstour 2021“ sollen auf 5 Workshops organisiert werden, bei denen die inhaltliche Konkretisierung des Index mit Stakeholdern und Expert*innen diskutiert werden.  Dieser Prozess wird von Mitgliedern des österreichischen und des internationalen Club of Rome internationalen Club of Rome organisiert und begleitet. Im nächsten Schritt müssen die entsprechenden Daten für Österreich recherchiert und allgemeinverständlich dargestellt werden. Eine Präsentation ist anlässlich einer abschließenden internationalen Konferenz für den Sommer 2022 in Wien geplant.

Als erster Schritt zu einem international anwendbaren Index soll die Übertragbarkeit auf andere Länder (Regionen) und im Juni 2022 beim Wellbeing Summit for Social Change in Bilbao präsentiert werden. Danach ist eine breiter angelegte Kampagne mit Stakeholder-Prozessen und Datenerhebung in mehreren Ländern geplant.

Apropos Bilbao: unsere Reiseplanung nimmt Formen an. Das Interrail-Ticket ist gebucht und die Hotels in Noli, Arles und Bilbao auch. Auch den Pilgerausweis habe ich schon bestellt. Das wird ein Fest der anderen Art. Wir werden darüber berichten.

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