Leben

Wie aus mir wurde, was ich bin

Wien, im Oktober 2019 (check here for English version) 

Geboren als Baby-Boomer vor nunmehr 60 Jahren in der oberösterreichischen Provinz, begann meine „Politisierung“ in Richtung Nachhaltigkeit in den 1970er-Jahren duch die Lektüre von Büchern wie „Grenzen des Wachstums“ und „Global 2000“ und die aktive Teilnahme am Widerstand gegen die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf.

Schon als Student an der Universität Linz organisierte ich in den frühen 1980er Jahren als österreichweit erster ÖH-„Alternativreferent“ gemeinsam mit KollegInnen und Professoren aus der gesamten Fakultät erste interdisziplinäre Seminare im regulären Lehrbetrieb, zum Beispiel auch zum Thema „Wachstum“. In meiner Diplomarbeit beschäftigte ich mich mit der Frage der Arbeit in Zeiten der Digitalisierung (damals: „Mikroelektronikrevolution“).

Nach einem Studium der Sozial- und Wirtschaftsstatistik und Volkswirtschaftslehre bei Kurt Rothschild und Kazimierz Laski, wo neben traditioneller neoklassischer Synthese vor allem die (post-)keynesianische, aber auch alternative Sichtweisen von marxistischer Ökonomie über Planungstheorie bis hin zur Input-Output-Rechnung und Entwicklungsökonomik gelehrt wurde, promovierte ich „summa cum laude“ bei Hans-Georg Petersen an der Justus-Liebig-Universität Gießen über monetäre Verteilungspolitik (erschienen 1991 bei Duncker&Humblot).

Nach meiner finanzwissenschaftlichen Promotion tauchte ich als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Forschungsaufenthalten in Rom, Florenz, New York und Berkeley in die damals neu entstehende „evolutorische Ökonomik“ ein, zum einen mit dem Fokus auf den Ökologie-Ökonomie-Zusammenhang und zum Andern mit einem pluralistischen Blick auf institutionelle wie Österreichische Ökonomik – und dabei immer mit der Fragestellung: welche Rolle spielen Gesellschaft, Staat und Politik in einer evolutionären Welt.

Mein Wunsch, anwendungsorientierter (und politischer) zu arbeiten, führte mich 1993 zu Ernst Ulrich von Weizsäcker und Friedrich „Bio“ Schmidt-Bleek ans Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, wo ich als Bereichsleiter für „ökologische Ökonomik und ökologische Wirtschaftspolitik“ und zuletzt auch interimistischer Abteilungsleiter für „Stoffströme und Strukturwandel“ zuständig war.

1999 gründete ich schließlich des Sustainable Europe Research Institute (SERI) in Wien, wo neben der praktischen (Beratungs-)Tätigkeit und Forschung die Kommunikation einen zentralen Stellenwert einnahm.

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