Zum ersten Mal seit mehr als 10 Jahren mehr als 3 Wochen Urlaub. Da kann man es sich dann auch leisten, ein paar Tage unterwegs zu sein. Fliegen war gestern. Heute ist wieder Interrail angesagt. 5 Tage innerhalb eines Monats kosten 250€ – für Senioren, die wir für die europäischen Eisenbahnen schon sind. Reservierungen für Schnell- und Nachtzügekommen noch dazu – muss aber garnicht immer sein.
Für die Nachtsprünge (die heweils als ein Tag gelten) gönnen wir uns dann doch einen Schlafwagen. So geht‘s erst einmal nach Mailand (1. Tag). Frühstück am Domplatz. Dombesichtigung kostet. Dabchbesteigung und Archeolog. Ausgrabungen kosten extra.
Gleich nebenan das Museum des 20. Jahrhunderts. Das Working Class Restaurant, das und der Lonely Planet online vorschlägt, ist chiuso per ferie.
Unsern ersten 3-Nächte-Aufenthalt verbringen wir in Spotorno, einem typischen Familien-Badeort an der Riviera (3 Stunden = 2. Interrail-Tag). Erste Enttäuschung beim Abendspaziergang: der Zugang zum Strand ist nur für zahlende Gäste. Also nichts mit einer schnellen Erfrischung.
Am nächsten Tag finden wir dann doch die Spiaggia libera und eine Wanderroute hoch über der Riviera.
Von Noli fahren wir an unserem 3. Interrail-Tag gut 10 Studen lang incl eines 2-stündigen Aufenhalts in Cannes über Ventimiglia und Marsailles fast immer am Meer entlang bis nach Arles, wo wir bei einem Wolkenbruch ankommen und wieder drei Nächte bleiben.
Für Italien mussten wir uns im Internet registrieren und allerlei Fragen beantworten. Und für Frakreich eine eidesstattliche Erklärung unterschreiben. Beides hat aber letzlich niemand gekümmert.
Die Tage in Arles verbringen wir mit van Gogh-Museum, Flanenco-Konzert und Offroad-Tour durch die Camargue. Three things to do before we die abgehakt. Nebst wunderbarem französischem Essen auch Wein, Baguette und Käse aus dem (Spar) Supermarkt.
Bei der Einreise nach Spanien wurden dann an unserem 4. Intervall Tag nicht wir, aber die Ausreisenden kontrolliert. Das gute ist: wir halten uns sehr viel im Freien auf. Fast 100 km wandern wir auf dem Camino del Norte. 750 wären‘s noch bis Santiago de Compstella. Vielleicht ein anders Mal – und dann lieber mit dem Rad.
Nach 3 Wochen Italien, Frankreich und Spanien – nein Baskenland – geht‘s ab heute wieder zurück. Ein fischiges Mittagessen noch, dann nachmittags entlang des Wegs, den wir teilweise erwandert haben, mit dem Euskotren zurück nach Irun.
Die gezählten knapp 120 Dinge (siehe hier auf Story.one) sind wieder im Rucksack verstaut. Der verlorene Hut durch ein Souvenir-Hemd von Zara ersetzt. Die Landschaft sieht, wenn das Meer nicht im Blick ist, etwas nach Salzkammergut aus.
Heute früh ging‘s wieder über die Grenze nach Hendaye, wo wir unsere eidesstattliche Erlärung vorweisen mussten, mit der wir bestätigten, dass wir nicht krank sind. Dann mit dem TGV und teilweise über 315 kmh nach Paris, von dort von einem andern Bahnhof und wieder mit dem TGV nach Zürich und mit dem Nachtzug wieder zurück nach Wien. 1500 Kilometer in 23 Stunden (davon 3 Stunden Aufenthalte in Paris und Zürich).
Interrail ist cool!
PS: in drei Wochen auf Reisen wurden wir genau 2x nach dem 3G-Zertifikat gefragt.
Eine Antwort auf „Interrail und wandern“
[…] Frankreich nach Spanien, besser gesagt ins Baskenland, noch genauer: Bilbao, was ich damals schon hier dokumentiert […]