Diese Woche begann mit der ersten Veranstaltung des Austrian Chapter des Club of Rome in diesem Jahr zum Thema “Europäische Partnerschaften für grünen Wasserstoff mit Afrika”. Wir haben dafür unter Federführung unseres Vorstandsmitglieds Michael Losch, seines Zeichens Österreichs Sonderbeauftragter für Grüne Industriepolitik in Brüssel in den letzten eineinhalb Jahren einige Vorarbeit geleistet, die wir demnächst in einer Publikation dokumentieren möchten. Viele Fragen wurden dabei aufgeworfen und müssen auch weiter diskutiert werden, wenn der Zug in Richtung internationaler Kooperation zum Thema Energie und Wasserstoff jetzt hoffentlich Fahrt aufnimmt – aber bitte ohne diesen Zug aufzuhalten!
So ist es für mich keine Frage eines „entweder – oder“, wenn es um den behaupteten Gegensatz zwischen dezentraler auf Millionen tunesischer Dächer installierter Photovoltaik und einer großendustriellen Wasserstofftechnologie geht, mit der in Europa zum Beispiel „grüner Stahl“ produziert werden soll. Wir werden immer Stahl brauchen, auch wenn die Produktion in einer nachhaltigen Zukunft definitiv sinken muss. Aber dieser Stahl darf auch nicht mehr auf dem Einsatz fossilen Ressourcen beruhen darf, wenn Klimaneutralität erreicht werden sollen.
Im März ist dazu eine Reise nach Reise nach Tunesien und ein einschlägiger Workshop geplant, der von der UNIDO organisiert wird. Wenn der Club of Rome weiter eine Plattform zur Verfügung stellen kann/darf/soll, machen wir das gerne! Ich habe dazu einen ersten Bericht geschrieben, der demnächst auf der Seite des Club of Rome erscheinen soll.
Am Nachmittag moderierte Nathalie Spittler, ebenfalls Mitglied im Austrian Chapter, mit der ich in „meinem“ Wellbeing-Projekt eng verbunden bin, dann einen Workshop mit ca. 20 Teilnehmer*innen der Veranstaltung, in dem die verschiedenen Beiträge der Speaker vom Vormittag in einen systemischen Gesamtzusammenhang gebracht werden sollten. An den vorläufigen Ergebnissen der 3 Stunden soll in naher Zukunft gemeinsam weiter gearbeitet werden.
Tags darauf tourte ich dann mit Daniel Dahm auf der Suche nach geeigneten Projekten für united sustainability zu verschiedenen Treffen mit Interessierten durch Wiener Kaffeehäuser, bevor ich mich von Mittwoch bis Freitag wieder intensiv den beiden Projekten sdg.visionpath und Palmen im Ausseerland widmen konnte, in denen ja neben Zukunftsbildern und Systemdynamik auch das Erzählen der jeweiligen „Geschichte“ eine zentrale Rolle spielt.
Ein weiteres Highlight meiner Woche war daher der Schreibworkshop im Rahmen der „Realfiktion Klimarechnungshof“. Das spannende an diesem Projekt ist, dass Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Menschen aus der Zivilgesellschaft gemeinsam den vom Klimavolksbegehren seit 2020 geforderten Klimarechnungshof konkretisieren. Nach dem Auftakt im Dezember, bei dem ein Aufruf an die Zivilgesellschaft formuliert wurde, entwarfen ca. 10 Interessierte am Freitag bei einem „Climate fiction Schreibworkshop“ gemeinsam den Klimarechnungshof als „Institution, die für den demokratischen Klimaschutz einen entscheidenden Unterschied setzt“, wie es auf der Website des Projekts heißt.
Unterstützt von der Linzer Autorin Lisa Spalt entwarfen wir in weniger als 7 Stunden einen literarischen Text von 9 eng bedruckten DIN A 4-Seiten, der – angeregt von Kafkas Erzählung „Ein Bericht für eine Akademie“ – die mögliche Entwicklung eines Klimarechnungshofs aus der Sicht des Jahres 2080 beschreibt. Er soll in einer Schweizer Publikation veröffentlicht und möglicherweise auch öffentlich gelesen werden. Damit, dass so etwas in einer heterogen zusammen gewürfelten möglich ist, hat eigentlich keine der Teilnehmer*innen gerechnet.
Während ich das schreibe, höre ich auf Ö1 einen Diagonal-Beitrag über die chilenische Fotografin Justine Graham, einer wahrhaft transdisziplinären Künstlerin. Ja, ja, fotografieren wäre auch wieder einmal was…
Ein Highlight der nächsten Woche wird eine Reise nach Linz zum Abschluss unserer Lecture4Future, die Martin Hoffmann und ich entlang der vier Workshops des “Wellbeing-Projekts“ gestaltet haben und bei der die Studierenden am Mittwoch ihre Ergebnisse präsentieren werden. Davor besuchen wir noch das Ars Electronica Center, um über weitere mögliche Kooperationen zwischen dem Club of Rome und dem Future Lab der Ars Electronica reden möchten.